Jüdische Kulturpersönlichkeiten in der Karlsbader Region / Židovské kulturní osobnosti Karlovarska

Abstract

Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die jüdischen Kulturpersönlichkeiten der Karlsbader Region in den breiteren kulturgeschichtlichen Kontext des jüdischen Lebens in den böhmischen Ländern einzuordnen, wobei der Schwerpunkt auf ausgewählten jüdischen deutschen oder tschechischen Schriftstellern, Publizisten und anderen ausgewählten bedeutenden jüdischen Persönlichkeiten liegt, die zur Popularisierung und wirtschaftlichen Entwicklung der Region beigetragen haben. Neben Persönlichkeiten, die direkt aus der Karlsbader Region stammten, werden auch Persönlichkeiten, die einen Teil ihres Lebens oder während längerer oder wiederholter Kuraufenthalte mit der Karlsbader Region verbunden waren, eingehend untersucht. Ein weiteres Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die sozial- und kulturgeschichtlichen Besonderheiten der Karlsbader Region, insbesondere für die jüdische Gemeinde, darzustellen und die tschechisch-deutsch-jüdischen Gesellschaftsbeziehungen in der Region zu veranschaulichen, sowie Beispiele authentischer zeitgenössischer Korrespondenz des ausgewählten Zeitraums zu zeigen. Eine Besonderheit der Region ist die lange Zeit des Verbots der jüdischen Bevölkerung in der Kulturhauptstadt Karlsbad (auf Tschechisch Karlovy Vary) - offiziell seit dem königlichen Verbot von 1499 bis 1848). Die in Karlsbad arbeitenden Juden siedelten sich daher in den umliegenden Städten (insbesondere Lichtenstadt (auf Tschechisch Hroznětín) mit seinem großen jüdischen Viertel) und Dörfern an. In der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das religiöse und kulturelle Leben der Juden in der Karlsbader Region und passte sich sprachlich der deutschsprachigen Bevölkerungsmehrheit an.